Zur Festen Fehmarnbeltquerung: Ein „kleines Eisenbahndrehkreuz“ ist wie „ein bisschen schwanger"
Zur Forderung der CDU-Politikerin Dinges-Dierig nach einem kleinen Eisenbahn-Drehkreuz für Lübeck erklärt Silke Mählenhoff, stellv. Fraktionsvorsitzende:
„Hat Frau Dinges-Dierig sich mit Bahnverkehr gewissenhaft auseinandergesetzt? Nein! Denn ein „kleines Eisenbahndrehkreuz“ ist wie „ein bisschen schwanger“.
Ein Eisenbahn-Drehkreuze ist lt. Wikipedia ein Knotenpunkt, nur was soll in Lübeck verknotet werden? Waggons, die von der Fähre kommen, werden zu Zugeinheiten zusammengestellt und Richtung Süden gefahren. Um eventuell Richtung Osten zu fahren, braucht es kein „Drehkreuz“, da sollten einige Weichen reichen.
Wünscht Frau Dinges-Dierig einen Güterbahn-Verschiebebahnhof? Aber den gibt es nicht in der Konfektionsgröße „Klein“.
Der Rangierbahnhof Maschen bei Hamburg umfasst eine Fläche von 280 ha, er ist der größte Rangierbahnhof in Deutschland. Der nächste Rangierbahnhof liegt in Seelze bei Hannover, hier werden Ost-West-mit Nord-Süd-Verkehren koordiniert.
Güterzüge sind keine Passagierzüge. Es steigt niemand aus oder um. Lübeck ‚gewinnt’ durch mehr Güterzüge nur mehr Lärm. Falls Frau Dinges-Dierig ein praktisches Beispiel erleben möchte, sei ihr das ehemalige Eisenbahn-Drehkreuz Lehrte empfohlen. Dort wurden bis in die70er Jahre die Ost-West- und Nord-Süd-Verkehre koordiniert. Noch heute trennen zwei Bahnlinien die Stadt in vier Teile. Dazu kommt der Lärm von durchschnittlich 30 Güterzügen pro Stunde, bei Tag und Nacht.
Das kann, auch in kleiner Ausgabe, für Lübeck niemand wünschen.“