Nach der aktuellen Kita-Bedarfsplanung gibt es in Lübeck Stadtteile, die deutlich unterversorgt sind mit Kita-Plätzen. In Buntekuh beträgt die Betreuungsquote für unter 3 jährige 18% und in Moisling für über 3 jährige 66%. Zum Vergleich: in St. Jürgen beträgt sie für unter 3 jährige 36% und für Kinder über 3 Jahre 94% lt. aktueller Kita-Bedarfsplanung der Verwaltung.
„Hier klafft die Schere stark auseinander,” bemängelt Mandy Siegenbrink, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN Lübeck. „Wir müssen dringend gegensteuern. In strukturschwachen Stadtteilen braucht es eine ebenso gute Versorgung mit Kita-Plätzen wie in den übrigen Stadtteilen, denn nur so können wir gerechte Bildungschancen für alle unabhängig vom finanziellen oder familiären Hintergrund erreichen.”
Um noch mehr Plätze, insbesondere in Wohnnähe, zur Verfügung stellen zu können, braucht Lübeck mehr Fachkräfte. Aber genau daran mangelt es schon länger erheblich. Teilweise kann schon jetzt die Kinderbetreuung in den Einrichtungen nicht mehr zuverlässig oder zumindest nicht in ausreichender Qualität gewährleistet werden.
Mandy Siegenbrink weiter: „Wir brauchen zwingend eine Fachkräftestrategie, bestehend aus einer Vielzahl von Maßnahmen, um hier schnell eine Verbesserung der Situation zu erreichen. In dieser Strategie muss auch deutlich werden, wie bedarfsgerechte Ausbildung stattfinden kann. Die Bedingungen für Fachkräfte in der Kinderbetreuung müssen deutlich attraktiver werden, damit neue Kräfte kommen und die vorhandenen bleiben. Sowohl im Job als auch in der Ausbildung.”
Auf Landesebene wurde jüngst eine Fachkräfte-Stärken-Strategie verabschiedet. Erste Maßnahmen wie das Konzept der Helfenden Hände, das Förderprogramm für Sprachkitas und die Übernahme der Kosten der Tarifsteigerung durch das Land befinden sich bereits in Umsetzung und können durch die Kommunen in Anspruch genommen werden. Weitere Maßnahmen wie z.B. dass auch sozialpädagogische Assistent*innen Gruppen leiten dürfen und eine weitere Verbesserung des Betreuungsschlüssels werden folgen.
André Kleyer, Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN Fraktion fordert: „Hier vor Ort in Lübeck müssen wir nun dafür sorgen, dass die Beschlüsse auf Landesebene auch umgesetzt werden können und dass kommunale Gelder weitere Verbesserungen bringen. Wenn wir heute die Rahmenbedingungen für die Betreuung unserer Kinder verbessern, entscheiden wir über die Möglichkeiten, die wir als Gesellschaft morgen haben.”