Auf Initiative der GRÜNEN Fraktion wurde in der letzten Sitzung des Sozialausschusses intensiv über die Einführung des „Housing First“ Konzeptes als wirksames Mittel gegen Obdachlosigkeit diskutiert. Eine breite Mehrheit steht dem “Housing First” Konzept positiv gegenüber.
Dazu Helmut Müller-Lornsen, sozialpolitischer Sprecher der GRÜNEN Fraktion und Bürgerschaftsmitglied:
„Wir sind von Herzen erfreut, dass unser Vorschlag, das “Housing First” Konzept zur Bekämpfung von Obdachlosigkeit in Lübeck einzuführen, so viel Zustimmung erhalten hat. Dies war eine sehr konstruktive erste Sitzung des Sozialausschusses, in der über Fraktionsgrenzen hinweg ergebnisorientiert beraten wurde. In einer interfraktionellen Arbeitsgruppe sollen nun, zusammen mit Vertreter*innen von Verwaltung und freien Trägern, die Details und Rahmenbedingungen für die Einführung von Housing First in Lübeck erarbeitet werden.
Vorstellbar ist die Prüfung eines Pilotprojekts, bei dem die Trave in einem ersten Schritt Wohnungen zur Verfügung stellt und diese dann von sozialpädagogischen Lübecker Dienstleistern verwaltet werden.
Ziel muss es sein, bereits in der Sozialausschusssitzung Anfang September konkrete Ergebnisse der Arbeitsgruppe zur Abstimmung vorzulegen, damit die Gelder für so ein Pilotprojekt noch in der Haushaltssitzung Ende September zugeordnet werden können.“
Mandy Siegenbrink, Mitglied im Sozialausschuss und in der Bürgerschaft, ergänzt:
„Natürlich hätten wir gerne mehr Tempo in dieser Angelegenheit. Die Zahlen zur Wohnungslosigkeit sind alarmierend. Insbesondere für Frauen: Seit 2020 ist die Zahl der hilfesuchenden Frauen in Lübeck um knapp 30% angestiegen. Wohnungslose Frauen sind besonders bedroht von Gewalt und Altersarmut. Wir sind verpflichtet, in Zukunft noch mehr dafür zu tun, damit insbesondere Frauen kein Leben auf der Straße führen müssen.
Lübeck muss als Kommune wirksam und nachhaltig der Wohnungslosigkeit entgegentreten. Das “Housing First“ Konzept hat sich bereits in Städten wie Berlin, Hamburg, Bremen oder Düsseldorf bewährt. Auf diese schon existierende Expertise sollten wir bei der Umsetzung des Konzeptes zurückgreifen.“