Baden gehört zum Sommerurlaub dazu. Was für viele selbstverständlich ist, stellt für Menschen mit Behinderungen, insbesondere für Rollstuhlfahrer*innen, eine nahezu unüberwindbare Herausforderung dar.
Helmut Müller-Lornsen, sozialpolitischer Sprecher der GRÜNEN Fraktion:
„Wir setzen uns für mehr Teilhabe und eine zunehmend barrierefreie Stadt ein. Dazu gehört auch die möglichst barrierearme Nutzung des Seebads Travemünde. Hier sehen wir in jedem Fall beim Zugang und der Nutzung des Strandes Verbesserungsbedarf als auch in der Nutzung der sanitären Anlagen vor Ort.
Nicht nur der Weg zum Strand sollte barrierefrei sein, sondern auch der Weg an und in das Wasser. Kann der Weg über den Sand mittels Holzplanken noch gut überbrückt werden, so ist der Weg ins Wasser zum Baden in Travemünde nahezu unmöglich.
Abhilfe kann unter anderem ein sogenannter elektrischer Badelift schaffen, bei dem Rollstuhlfahrer*innen mittels einer Liege, die sich auf einer Art Schlitten befindet, der Weg ins Wasser ermöglicht wird.
An griechischen Stränden existieren solche Anlagen bereits und sind etabliert. Wir möchten auch für Lübeck die Anschaffung einer solchen Anlage prüfen lassen. Eine kurzfristig umsetzbare und kostengünstigere Alternative wären sogenannte wasserfeste elektrische Strandrollstühle, die man sich ausleihen kann. Dieses System ist bereits an verschiedenen deutschen Stränden wie z.B. auf Sylt vorhanden. Gegebenenfalls müssen hier auch die etablierten Gesundheitskassen in die Pflicht genommen werden, um gleichberechtigte Teilhabe zu leben.”
Daniela Schindler, Mitglied im Sozialausschuss ergänzt:
„Wir haben bereits erste sehr positive Gespräche mit Kurdirektor Uwe Kirchhoff und Christian Martin Lukas von der LTM geführt. Grundsätzlich steht man einer Verbesserung der Infrastruktur für Menschen mit Behinderungen sehr offen gegenüber.
Parallel dazu werden wir uns auch mit einem Anbieter für einen elektrischen Badelift in Verbindung setzen. Wir werden nun die Kosten für Anschaffung und Unterhalt einer solchen Anlage genau prüfen und einen entsprechenden Antrag formulieren.
Dem Thema der Barrierefreiheit in Travemünde werden wir uns zudem im Verlauf des Sommers nochmal ganz grundsätzlich widmen. In Form eines Vorort-Checks möchten wir mit unserem Sozialausschussteam eine Bestandsaufnahme machen, um mögliche Mängel und Bedarfe zu erkennen.”
Beispiel: Badelift-Modell der Firma Seatrac: https://seatrac.gr/en/