Lübecker Fraktionen wollen verbesserte Angebote für Menschen mit psychischen Erkrankungen

Helmut Müller-Lornsen, sozialpolitischer Sprecher

Helmut Müller-Lornsen, sozialpolitischer Sprecher der GRÜNEN Fraktion:

„Wir haben uns in den vergangenen Jahren intensiv mit der Situation von Menschen mit psychischen Erkrankungen in Lübeck auseinandergesetzt und haben viel mit Expert*innen und Betroffenen gesprochen. Die Antworten waren immer die gleichen: fehlende Behandlungsplätze, zu lange Wartezeiten, komplizierte Verfahren, zu wenig Personal.

Auf eine ohnehin schon angespannte Versorgungslage, folgte ab 2020 eine Zeit multipler Krisen, durch die der Handlungsbedarf enorm anwuchs. Bereits in unserem gemeinsamen Haushaltsbegleitbeschlusses mit CDU & FDP im Jahr 2023 haben wir dem Rechnung getragen und zwei zusätzliche volle Personalstellen für den Sozialpsychiatrischen Dienst gefordert.

Mit unserem nun in der letzten Bürgerschaft verabschiedeten Antrag haben wir gemeinsam mit CDU und FDP dies nochmal konkretisiert und haben der Verwaltung aufgetragen, eine Stelle für die Schaffung und Durchführung eines niedrigschwelligen Angebots für psychisch erkrankte Menschen sowie eine weitere Stelle für die Koordination von Therapieplätzen, Fachpflege zu schaffen.

Wir sind zuversichtlich, so einen ersten wichtigen Schritt zur Verbesserung der psychischen Gesundheit und Krisenintervention in Lübeck gemacht zu haben.“

Michelle Akyurt, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU, erklärt:

„Wenn eklatante Defizite bei der sozialen Infrastruktur erkannt werden, müssen wir trotz angespannter Haushaltslage in der Lage bleiben, die richtigen Schwerpunkte zu setzen. Die Zunahme psychischer Erkrankungen erfordert eine Modernisierung des Hilfs- und Beratungsangebote. Das bedeutet vor allem, dass sich psychische Erkrankungen in ihrem Verlauf nicht an den üblichen Öffnungszeiten von Behörden orientieren. Notwendig ist daher eine Erreichbarkeit auch zu Abendzeiten und am Wochenende. Schließlich bietet ein niedrigschwelliges Angebot die Möglichkeit der frühzeitigen aufsuchenden Kontaktaufnahme ohne Antrag und damit schnelle Unterstützung.”